Der Bericht vom Sprung

Ich habe mich schon laenger mit dem Gedanken getragen, mal einen Fallschirmsprung zu machen. Eigentlich wollte ich ja gleich den ersten Sprung alleine machen, aber das ist nicht moeglich. Nach dem Sprung muss ich sagen, war es wohl auch ganz gut, dass man den ersten Sprung als Tandemsprung macht.

Ich war erstaunlicherweise Tage vor dem Sprung noch sehr ruhig. Es war auch nicht klar, ob ich wirklich springen kann. Zum einen, weil die Anmeldung sich nicht mehr erweitern liess, somit fuer mich eigentlich kein Platz mehr war. Und zum Anderen weil ich ueber der magischen Marke von 95KG liege. Also blieb die Spannung bis zum Schluss, ob ich ueberhaupt zum Springen komme.
Als ich auf dem Flughafen Hartenholm ankam, wunderte ich mich zuerst mal. Ich hatte irgendwie keine Volksfeststimmung erwartet. Es tummelten sich dort etliche Schaulustige! Ich traf dann auch gleich die ersten unserer Gruppe. Es stellte isch dann auch schnell heraus, dass wir uns noch ein wenig gedulden mussten, weil die Windverhaeltnisse zu stark waren.
Um 14:10h bin ich dann in den Flieger gestiegen. Und so gegen 14:30h haben wir die 4000mtr erreicht. Die ganze Zeit ueber war ich relativ ruhig. Selbst als der Absprung nahte, war ich noch ruhig (sehr zu meiner Ueberraschung). Der Absprung selbst lief gut ab, aber ich war auf die Anweisungen von Ralf, meinem Meister, konzentriert.
Wir robbten sitzend an die Tuer. (Ich war sehr eng an Ralf angegurtet) In dem Moment wo es dann losging, musste ich mich rund machen, das heisst einen Bogen, um mich an Ralf "anzuschmiegen". Denn wenn wir aus der Maschine heraus sind, muss er uns beide ja erst mal stabilisieren. Das bedeutet natuerlich auch, dass ich im Moment des Sprungs nicht nach unten sehen konnte. Auf jeden Fall hatte ich unmittelbar nach dem Verlassen der Maschine dieses "Achterbahn" Gefuehl in der Magengegend. Mann faellt!!! Aber bereits nach etwa 2 Sekunden war das Gefuehl wieder weg. Ich lag, mit Ralf, auf dem Luftpolster und stuertze der guten, alten Muttererde entegegen. Der freie Fall dauert etwa 45 Sekunden. Man erreicht dabei etwa 200 - 220 km/h und schafft 2.500 Meter.
Ich fiel und schaute direkt nach unten. Der "Fahrtwind" wird durch die Brille von den Augen ferngehalten. Auf jeden Fall sieht man zunehmend die Dinge auf der Erde groesser werden und ich dachte so darueber nach, was wohl waere, wenn ich ohne Schirm unterwegs waere. Dann kam so kurz mal der Gedanke, wie kurz das Leben unter Umstaenden sein kann. Ich dachte, ich waere im falschen Film. - Was ich das so sah konnte ich auch nicht richtig verarbeiten. Wann hatte ich das schon mal, dass ich diese Aussicht selbst genoss?! Sowas sieht man sonst nur im Film!

Dann wird der Schirm geoffnet. Ralf kuendigte mir das durch doppeltes, festes Schlagen auf die Schultern an. Ich musste dann meine Arme verkeilen, damit ich ihm nicht im Weg bin. Bei der Abbremsung kommen Kraefte von 3G zustande. Das heisst, man ist dann 3x so schwer wie ueblich! Das tut dann auch ganz schoen weh im Schritt. Die Gurte zwischen den Beinen nehmen ja die ganze Wucht auf. Dann hingen wir im den Gurten und Ralf lenkte ein bisschen. Wir konnten uns dann wieder unterhalten. Die Aussicht ist schon ueberwaeltigend! Als Klaus dann anfing etwas staerker zu lenken, so, dass wir nicht mehr unter dem Schirm hingen, sondern mehr seitlich daneben (Fliehkraefte), hatte ich doch etwas Angst. Das, was vorher als normal von mir akzeptiert wurde (unterhalb des Schirmes ruhig zu haengen), geriet ja nun etwas aus der Ruhe. Ich dachte nur daran, wie "Spassig" es waere, wenn der Schirm sich nicht stabil verhaelt und zusammenfaellt. - Aber das ist ja nicht geschehen! Wir haben dann etwa 5 Minuten am Schirm gehangen, bevor man uns dann auf dem Rasen wieder in Empfang genommen hat. Bei der Landung musste ich meine Haende in die Kniekehlen nehmen und die Beine 90° anwinkeln. Wir landeten also auf dem Hintern. Aber sehr zu meinem Erstaunen war die Landung weicher, als wenn man von einem Stuhl auf den Hintern faellt. Links und rechts neben uns standen dann schon zwei Leute und haben uns festgehalten. Durch den Wind bestand ja die Moeglichkeit, dass wir, auf dem Hintern sitzend, von dem noch geoffneten Schirm ueber den Boden geschleift werden koennten. Aber das war nicht der Fall. - Saubere und weiche Landung!
14:40h, wieder alles klar. - Und ich habe keine frische Unterhose gebraucht!!

Aschliessend schaute ich Ralf noch zu, wie er den Schirm fuer den naechsten Sprung wieder zusammenlegte.

Bei den Anderen aus meiner Gruppe dauerte es noch relativ lange, bis sie dran waren. Durch den boeigen Wind kamen Wartezeiten zustande. Ich bin dann aber noch bevor alle gesprungen sind, wieder nach Hause gefahren. Selbst gegen 18:00h, als ich mich auf den Weg machte, war noch Hochbetrieb in Hartenholm!

Alles in Allem muss ich sagen: Es hat sich gelohnt und ich wuerde es wieder machen. Eine tolle Erfahrung!!
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