Broken Hill
(S31°59'31,9 E141°26'06,9)
Bevor ich nach Broken Hill aufbrach, hatte ich noch eine halbe Woche bei Wischers alleine im Hause gelebt. Sie waren nach Wilsons Promintory aufgebrochen, um dort noch eine Woche Urlaub zu verbringen. Ich nutzte diese Zeit, um mit Paul, einem Freund von David Wischer mein Auto zu checken und auf Vordermann zu bringen. Wir arbeiteten zusammen an dem Wagen und er tauschte eine ganze Reihe Schlaeuche und checkte einiges. Auch meine spezial Wuensche, wie mehr 12V-Steckdosen und einen Halter fuer mein GPS habe ich dort realiseren koennen. Der GPS hat den genialsten Platz ueberhaupt: direkt ueber dem Lenkrad. - Am Ende schickte er mich mit dem Wagen zurueck zum Haendler und sagte mir, ich solle den rechten Scheinwerfer, die Power Steering Box (Servolenkung) und den Fahrergurt vom Haendler in Ordnung bringen lassen. - Das sind naemlich "Road-worthy" (TÜV-aehnlich) Dinge, die muessen in Ordnung sein, damit der Wagen ueberhaupt verkauft werden darf. Anschliessend hatte ich dann einen gut durchgescheckten Wagen und konnte mit ruhigem Gewissen mich auf meinen Weg machen.

Ich  startete sehr frueh morgens, es war gegen 11:30h und fuhr und fuhr und fuhr....
Als die Daemmerung hereinbrach hatte ich keine Bleibe und so fuhr ich weiter, bis zum nachsten Rastplatz. Da dieser aber doch noch einige Kilometer weiter war, musste ich bei Dunkelheit fahren- und jeder hatte mich doch davor gewarnt, bei Dunkelheit zu fahren. - Die Kaenguruhs stellen eine echte Gefahr dar. Es ist durchaus normal, dass viele am Strassenrand stehen und grasen. Wenn dann ein Auto kommt, springen etwa 50% noch vor dem Auto ueber die Strasse. Und wenn man zu schnell ist, kann man nicht mehr bremsen. Ich stellte fest, dass man mit 60 km/h genau richtig liegt. - Ich fuhr also noch etwa 1,5 Stunden durch die Nacht und sah in dieser Nacht meine ersten Kaenguruhs - Hunderte! Als ich dann den Rastplatz erreichte, war es zu spaet, um ein Zelt aufzubauen. So schlief ich also das erste mal auf dem Dach meines Wagens. Jemand hatte gesagt, wenn man in Australien irgendwo im Outback schlaeft, sollte man doch wenigstens einmal auf dem Dach seines Wagens schlafen, um die Sterne zu geniessen. Es war auch "einmalig". Der Ausblick war gut, nur ich hatte keinen Dachgepaecktraeger und so knackte der Stahl unter mir ganz heftig, als ich mich hinlegte. Die Nacht war beinahe ruhig, nur gegen 1:00h kam ein leichter, aber staerker werdender Wind auf. Und ich musste feststellen, der Schlafsack ist nicht winddicht! Also war es an meinen Fuessen unangenehm kalt.

Morgens wachte ich schon frueh auf und machte mich auf den Rest des Weges, etwa 140 km.
Zum Fruehstueck wurde ich bei der Cousine von Paul erwartet. Die Beiden haben sich liebevoll um mich gekuemmert und mir einige Tips gegeben, was ich mir dort ansehen sollte.
Dabei war auch Silverton. Das liegt etwas 35 km nordwestlich von Broken Hill und ist eine Geisterstadt. Nur ein paar Leute leben noch dort. Silverton ist durch einige Filme bekannt geworden. Unter anderem wurden dort Teile von "Mad Max 2" gedreht. Die Bilder kann man im Silverton Hotel bewundern. Dort machte ich auch den "Intelligenz Test". Ein nicht ganz ernst gemeinter, aber witziger Test.....
Spaeter sass ich draussen auf der Veranda und genoss ein Bier. Es wehte ein angenehmer Wind. Und ich lauschte dem Gespraech zweier Familien aus Sidney. Spaeter kam ich in die Unterhaltung hinein und am Ende gab mir das aeltere Ehepaar seine Adresse und sagte mir, ich solle mich doch mal melden, wenn ich in Sidney bin. - So schnell kann das manchmal gehen!!
 I
Die beiden "Broker" hatten mir auch noch ans Herz gelegt, doch mal nach Mindie Mindie zu fahren, das liegt auch nur ein paar Kilometer weiter von Silverton. Dort solle man die Weite der Wueste besonders gut sehen.
ich sah dann auch noch ein paar Willy Willy's in der Ferne, auf den Fotos muss man aber schon etwas genauer hinsehen, um sie erkennen zu koennen.
 

Am nachsten Tag besuchte ich, zur falschen Zeit, die
Scultures
auch in der Naehe von Broken Hill. Falsch deshalb, weil beim Sonnenuntergang das Farbenspiel etwas ganz besonderes sein soll, und ich gegen 14:00 dort war. Aber trotzdem war es ein schoenes Erlebnis. Und man hat von dort eine irre Aussicht auf Broken Hill, das ganz klein am Horizont liegt. 
In Broken Hill habe ich mir auch mein Didgeridoo gekauft. Es traegt eine geschnitzte Schlange ueber die ganze Laenge.
Allerdings muss ich das spielen noch lernen. Das ist gar nicht so einfach!
 
Den RFDS (Royal Flying Doctor Service)
   
habe ich auch noch kurz gesehen, wenn man denn schon mal da ist...
Die grossen Familie Agarven habe ich direkt vor der Tuer des RFDS fotographiert.
 
Gegen Mittag verliess ich dann Broken Hill und fuhr Richtung Menindee. Dort gab es leider nicht sehr viel zu sehen. Ich habe aber noch einige Zeit an einem der grossen Seen um Menindee herum verbracht. Dann wollte ich noch nach Wilcannia aufbrechen, was aber eigentlich schon etwas spaet war. Ich habe dort auch meine erste Dirt Road befahren. Da muss man ja ganz besonders aufpassen, da wenn man schnell faehrt man wie auf Eis faehrt. Und wenn man langsam faehrt, bekommt man jede der vielen Strassenunebenheiten voll mit. Also faehrt man dort halt schnell. Etwa in der Mitte zwischen Menindee und Wilcannia wurde es dunkel, und ich war nicht gewillt, auf einer Dirt-Road eine Kollision mit den dort besonders zahlreich vetretenen Kaenguruhs zu riskieren. Also hielt ich an einem geeigneten Platz an und versuchte mein Zelt aufzubauen. Allerdings war der Boden dort besonders hart und es war kaum moeglich dort einen Hering ohne Werkzeug zu versenken. Waehrend ich das Zelt aufbaute hoerte ich hinter mir ein Geraeusch. Ich drehte mich um und erwartete ein 'roo hinter mir. Jedoch, es war eine Gruppe von Pferden. Harmlos, sie schauten nur, was ich denn so machte.
Als ich mich dann hinlegte, um zu schlafen, hoerte ich diesen verdachtigen Geraeusche unterhalb meines Kopfes... Da ich ja nicht mit den Tieren dort vertraut bin, dachte ich zuerst, es waere eine Schlange oder ein grosser Kaefer der versucht unter meinen Zeltboden zu gelangen. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich herausfand, dass es nur der Wind ist. der unter den Boden fasst.

Naechsten Morgen fuhr ich dann weiter und gegen 9:00h sah ich dann diese zwei Kaenguruhs rechts von mir am Strassenrand. Ich wurde etwas langsamer, aber die Beiden erfreuten mich und machten Anstalten nach rechts zu fliehen. Aber, es kommt ja immer anders, das Grosse querte hinter meinem Wagen die Strasse und das Kleine vor mir. Ich bremste also und konnte auch noch etwas nach links ausweichen. Eine Kollision konnte ich aber nicht mehr vermeiden. Dafuer ist sie aber recht human ausgegangen. Das Kaenguruh prallte gegen meinen rechten Kotfluegel ueber dem Reifen. Nun habe ich da eine kleine Beule und das 'roo huepfte von dannen.
Ich erreichte dann Cobar in der Mitte zwischen Broken Hill und Tamworth. In Cobar fing es dann an zu regnen und dieser Regen begleitete mich fast bis Narromine (naehe Dubbo). Fast 300 km Regen. Aber das ist ja nichts neues fuer mich!
 
Leconfield School
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